Politikerin informiert sich in Rackwitz über die Förderung von Kindern
Zu Beginn des Jahres 2019 nutzte ich als zusätzliche sozialpädagogische Fachkraft im Kinderhaus Rackwitz die Gelegenheit, das sächsische ESF-Programm KINDER STÄRKEN und die damit gewonnenen Erfahrungen der letzten zwei Jahre Frau Dr. Claudia Maicher, sächsische Landtagsabgeordnete und europapolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, vorzustellen.
In dem sehr informativen und anregenden Gespräch wurden gemeinsam mit Kita-Leitung Frau Groth und der Projektkoordinatorin der Regionalstelle Leipzig im ESF-Programm Frau Weigl, die positiven Entwicklungen, Wirkungsweisen und Resonanzen des Projektes im Kinderhaus Rackwitz ausgetauscht und die Wichtigkeit der Fortführung des Programms thematisiert. Für Frau Dr. Maicher stand fest, dass die Arbeit der zusätzlichen sozialpädagogischen Fachkraft nicht nur eine große Entlastung für das gesamte Kita-Team bedeutet, sondern vor allem Kindern und Eltern zugutekommt.
So äußerte sie sich anschließend: „Ich war beeindruckt mit welchem Engagement Luisa Gertig in der Kita mit Kindern, Eltern, aber auch mit der Vereinslandschaft in Rackwitz zusammenarbeitet. Seit Beginn des Projekts im März 2016 haben die Kinder mehr individuelle Zuwendung erfahren und das spüren die Erzieherinnen bei ihrer täglichen Arbeit. Ich hoffe, dass nach Auslaufen des EU-finanzierten Projekts 2020 diese wichtige Arbeit im Kinderhaus Rackwitz langfristig fortgeführt werden kann.“ Die Erkenntnisse aus dem Treffen will Frau Dr. Maicher nun für eine mögliche Programmfortführung nutzen.
Luisa Gertig / Kinderhaus Rackwitz
– Januar 2019 –
„Das Projekt hat bereits jetzt schon seine Wirkung gezeigt“
Mein Name ist Luisa Gertig, ich bin Sozialarbeiterin und seit März 2016 arbeite ich als zusätzliche Fachkraft innerhalb des Projektes KINDER STÄRKEN im Kinderhaus Rackwitz.
Ende Oktober 2018 nutzte ich die Möglichkeit, dieses Projekt in der Gemeinderatsitzung der Kommune Rackwitz in Anwesenheit des Bürgermeisters Steffen Schwalbe, mehreren Gemeindevertretern und eines Journalisten der regionalen Zeitung vorzustellen. Dabei berichtete ich von meinen zahlreichen gesammelten Erfahrungen der letzten zwei Jahre. Im Landkreis Nordsachsen nimmt die Gemeinde Rackwitz eine Vorreiterstellung ein. Denn keine weitere Kommune im Landkreis setzt dieses Projekt um.
Bereits 41 Familien konnte ich in den letzten 2 Jahren intensiv begleiten und unterstützen. Dabei lagen unterschiedliche Hilfe- und Unterstützungsbedarfe bei den Kindern und deren Familien vor. Viele Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, sind von prekären Lebenslagen wie Armut, Migration oder Trennung geprägt. Um allen Kindern Chancengleichheit zu gewährleisten, ist eine intensive Zusammenarbeit sowohl mit den Erziehern als auch mit den hilfebedürftigen Eltern notwendig. Gemeinsam mit den Erziehern werden spezifische Angebote für die Kinder mit besonderem Förderbedarf entwickelt und den Eltern geeignete Unterstützungs- und Beratungsangebote unterbreitet. So konnte bereits einigen Kindern und deren Familien geholfen werden, indem externe Hilfen, wie beispielsweise Ernährungsberater oder Kinderpsychotherapeuten, vermittelt wurden. Eine weitere Unterstützungsmöglichkeit erfolgte bei Antragstellungen wie z.B. Beantragung für Bildungs- und Teilhabepaket oder das Aufzeigen verschiedener Lösungswege in prekären Lebenslagen.
Besonders die zunehmenden und zeitintensiven Gespräche mit den Eltern in unserer Einrichtung sind innerhalb des derzeitigen Personalschlüssels und in diesem Umfang, wie ich es in den letzten 2 Jahren umsetzen konnte, weder für Leitung noch für die Erzieher möglich.
Vielen Eltern hilft es bereits zu wissen, dass da jemand ist, an den man sich wenden kann, der ein offenes Ohr hat und der helfen kann. In meiner Tätigkeit liegt es mir sehr am Herzen, den Kindern mit besonderem Förderbedarf die Unterstützung zu ermöglichen, die sie brauchen, um individuelle Lern-, Leistungs- und Entwicklungsbeeinträchtigungen sowie Auswirkungen belastender Lebenslagen bereits in den frühen Lebensjahren zu überwinden. Mithilfe spezifischer Fördermaßnahmen, geeigneter Bewältigungsstrategien sowie individueller Begleitung gelingt mir eine bedarfsgerechte Unterstützung.
Der Bürgermeister Steffen Schwalbe teilt diese Ansicht und betont, „dass das Projekt bereits jetzt schon seine Wirkung gezeigt hat. Wenn mithilfe dieses Projektes nur einem Kind geholfen wird, ist es gut investiertes Geld gewesen.“ Aus diesem Grund beteiligte sich die Gemeinde auch an der 2. Förderphase des ESF-Programms „Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern mit Lern- und Lebenserschwernissen“. Dadurch werden den Kindern und deren Familien, der Kindertagesstätte Rackwitz bis Ende Februar 2020 weitere Hilfe- und Unterstützungsmaßnahmen durch mich ermöglicht. Die Gemeinde finanziert einen Anteil von 5% der Personalstelle sowie Sach- und Verwaltungskosten, 95% der Personalstelle werden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gedeckt.
Luisa Gertig / Kinderhaus Rackwitz
– November 2018 –
Artikel in der Leipziger Volkszeitung vom 13.11.2018