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Kita Kinderland kommt Essenssperrungen und Beitragsschulden zuvor

Kita Kinderland, Leipzig - Freepik

Die Kita Kinderland, gelegen im Leipziger Stadtteil Schönefeld-Ost, befindet sich inmitten einer Großwohnsiedlung mit Zeilen- und Hochhausbebauung. Die Einrichtung bietet Platz für 140 Kinder.
Der aktuelle Planungsraumsteckbrief weist für Schönefeld-Ost im Vergleich zu anderen Stadtteilen Leipzigs einen besonders hohen Anteil an alleinerziehenden Elternteilen, Menschen mit Migrationsbiografie sowie Sozialleistungsberechtigten aus. Zudem liegt die Zahl der unter 15-jährigen in Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II deutlich über dem städtischen Durchschnitt.

Die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Stadtteils spiegeln sich auch in der Kita Kinderland wider. Viele Familien befinden sich in finanziell so angespannten Situationen, dass sie die Elternbeiträge sowie die Kosten für die Mittagsversorgung nicht aus eigenen Mitteln aufbringen können. Dies führt zunächst zu Mahnungen, dann zu Schulden beim Kita-Träger oder Speisenanbieter und letztlich zu drohenden Vertragskündigungen oder Essenssperren. Dadurch wird die Teilhabe der betroffenen Kinder erheblich gefährdet.

Die Bedarfsanalyse zeigte jedoch, dass diese Familien in der Regel Anspruch auf eine Kostenübernahme haben. Darüber besteht auf Seiten der Familien allerdings häufig Unwissenheit. Viele haben Schwierigkeiten, sich in den komplexen Hilfesystemen zu orientieren. Dies äußert sich in Unsicherheiten bei der Antragstellung und Fristwahrung bei Weiterbewilligungsbeantragung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bewilligungszeiträume und Zuständigkeiten. Besonders betroffen sind Familien, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Eine weitere Herausforderung stellen die langen Bearbeitungszeiträume der Ämter dar. So passiert es schnell, dass Anspruchsberechtigte auf einen positiven Bewilligungsbescheid mehrere Monate warten, währenddessen sie für die Kosten selbst aufkommen müssen und so in eine finanzielle Notlage geraten.

Unser Ziel ist es, die Familien bestmöglich zu begleiten, zu unterstützen und einen reibungslosen Start in der Kita zu ermöglichen sowie allen Kindern die Teilhabe am Kita-Alltag und der Essensversorgung zu ermöglichen. Um dies sicherzustellen, informiert die Kitaleitung bereits im Vertragsgespräch über finanzielle Hilfen und stellt die erforderlichen Anträge in ausgedruckter Form zur Verfügung.

Zusätzlich bietet sie Unterstützung beim Bearbeiten und Einreichen der Anträge durch mich, die KINDER STÄRKEN 2.0-Fachkraft der Kita, an. Erhalten die Familien nach der Beantragung einen Bewilligungsbescheid oder die Aufforderung zur Vorlage weiterer Nachweise, wenden sie sich häufig direkt an mich. Danach erfolgt mit Zustimmung der Familien die Weiterleitung der Bewilligungszeiträume und Bildungskartennummern an den Speisenanbieter und den Träger.

Wir haben ein Erinnerungssystem entwickelt, wodurch wir die Familien frühzeitig und vor Auslaufen der Bewilligungszeiträume auf eine erneute Beantragung hinweisen und ihnen konkrete Hilfe bei der weiteren Antragsstellung anbieten können.

Hierfür dokumentiere ich die Bewilligungszeiträume und Auslaufdaten in einer Tabelle. Etwa sechs bis acht Wochen vor Auslaufen der Bewilligung erinnere ich die Familien per E-Mail oder über einen Kitabrief an die Weiterbeantragung.


Bild: Beispiel Erinnerungsschreiben

Alle umgesetzten Schritte, wie unter anderem bereits gestellte Anträge, werden ebenfalls dokumentiert, um doppelte Beantragungen zu vermeiden. Dadurch ist auch die Kitaleitung über den aktuellen Stand informiert, falls ich nicht verfügbar bin.
Nach Einführung dieses Systems hat sich gezeigt, dass die Anzahl von leistungsbeziehenden Familien gestiegen ist. Zudem haben auch langjährige Kita-Familien den Kontakt zu mir gesucht, um ihren seit langem bestehenden Leistungsanspruch geltend zu machen.

Bedeutsam ist zudem die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Speisenanbieter und dem Träger. Hier haben sich kurze Kommunikationswege und ein regelmäßig stattfindender konstruktiver Austausch entwickelt. Befinden sich Familien in finanziellen Notlagen und wurden bereits Anträge gestellt, sind jedoch die Bearbeitungszeiten der Ämter unklar, kann keine direkte und lückenlose Übernahme der Kosten gewährleistet werden. In solchen Fällen werden in gemeinsamen Gesprächen zwischen mir, den Eltern sowie dem Speisenanbieter oder Träger oftmals individuelle Lösungen zur Überbrückung gefunden. Dies ermöglicht die Teilhabe der Kinder während der ausbleibenden Leistungen. Dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es uns gelungen, eine Vielzahl von drohenden Essenssperrungen abzuwenden bzw. bereits im Vorfeld zu verhindern.

Für viele Familien bedeutet diese Unterstützung eine Entlastung und für mich ergibt sich die Chance auf eine intensive Zusammenarbeit sowie einen regelmäßigen Austausch mit den Familien – auch zu anderweitigen Themen neben den finanziellen Hilfen.

Isabell Born // Programmfachkraft in Kita Kinderland, Leipzig
– Sommer 2024 –

Titelbild Freepik
Bild im Text © Isabell Born