Am 22. Mai 2024 fand ein KBS-moderierter Erfahrungsaustausch mit 20 Hortfachkräften des Programms KINDER STÄRKEN 2.0 aus Westsachsen und der Region Leipzig statt. Das Mehrgenerationenhaus in Zwickau bot dafür eine passende Arbeitsatmosphäre. Nach einer Vorstellungsrunde folgten einige soziometrische Aufstellungen, um sich besser kennenzulernen und die Teilnehmendenrunde aufzulockern. Anschließend wurde sich in Kleingruppen zu gelingenden Arbeitsanteilen [Was läuft rund?] und über Stolpersteine [Wo sind Ecke und Kanten?] in den Einrichtungen ausgetauscht. Zudem formulierten die Teilnehmenden, welche Anliegen, Themen und Fragen sie heute mitgebracht haben. Gemeinsam einigten sie sich auf eine Themenauswahl, die im Mittelpunkt des anschließenden Worldcafé-Formats stehen sollten:
1) Elternarbeit im Hort: Wie kann Elternarbeit gestaltet und verbessert werden? Welche Methoden sind sinnvoll?
2) Arbeitszeitstruktur: Wie strukturiere ich meine Arbeitszeit? Wie schaffe ich Zugänge zu den Kindern? Wie können die Kinder erreicht werden, die nur kurze Zeit in der Einrichtung sind?
3) Teilhabe ermöglichen: Wie können wir den Hort attraktiver machen und besser die Kinder mit besonderen Lern- und Lebenserschwernissen erreichen? Welche Angebote sind sinnvoll? Welche Chance liegt in der Feriengestaltung?
4) Kooperation Schule und Hort: Wie kann eine Kooperation zwischen Hort und Schule gelingen?
Die Teilnehmenden tauschten sich zu Ideen, Standpunkten sowie bisherigen Erfahrungen aus und veränderten mehrfach die Gruppenzusammensetzungen. Dabei wurden die Ideen aus den vorherigen Gesprächsrunden weitergetragen.
Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Worldcafé wurden in visuellen Protokollen festgehalten und von den Teilnehmenden im Plenum präsentiert. Dies ermöglichten ein gutes Bündeln aller Gedanken zu den Themen.
Die Feedbackrunde am Schluss zeigte, dass die Teilnehmenden viele Impulse für ihre Arbeit mitnahmen und Aha-Effekte erlebten.
So gab es Rückmeldungen wie:
Ich werde noch bewusster mein Team fragen, wo die Themen der Kinder sind.
Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass es ein warmes Essen in einer guten Qualität für jedes Kind geben muss.
Ich werde neben meinen bisherigen Angeboten auch darüber nachdenken, Kinder- und Elternsprechzeiten einzuführen.
Ich habe Impulse über die Nutzung von Kommunikationsmitteln mitgenommen.
Die Kooperation einer Einrichtung mit dem Jobcenter zur Beantragung von Bildung und Teilhabe für die Kinder hat mich inspiriert.
Zukünftig werde ich verstärkt Krisengespräche gemeinsam mit Schule und Hort planen. Beide gehören an einen Tisch, wenn es sich um gemeinsame Themen handelt. Es macht Sinn, sich darüber zu verständigen, wer für was verantwortlich ist.
Wahrgenommen wurde zudem, dass abhängig von Standort, Einrichtungsgröße, Team und eigenen Präferenzen die Arbeit der jeweiligen zusätzlichen Fachkraft sich stark voneinander unterscheiden kann. Besonders Einrichtungen mit einer hohen Kinderzahl und Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Zielgruppenkindern stehen vor anderen Herausforderungen. Aus den Rückmeldungen wurde ebenfalls sichtbar, dass die Fachkräfte, die noch nicht so lange im Programm sind, stark von den Fachkräften, die bereits länger dabei sind, profitiert haben. Die Fachkräfte mit einem sehr großen Erfahrungsschatz hätten sich zu einigen Fragen einen tiefergehenden Austausch gewünscht. Dieser Wunsch wurde für die Weiterentwicklung des Formats aufgenommen.
Vielen Dank an alle Beteiligten und das Team des Mehrgenerationenhauses in Zwickau für die Unterstützung!
Titelbild: Freepik
Bilder im Text © SLfG