Mitte Januar 2024 fanden fünf Regionaltreffen für die zusätzlichen Fachkräfte/Kitasozialarbeiter:innen der 88 KINDER STÄRKEN 2.0-Einrichtungen in Westsachsen und ein Regionaltreffen für die 55 Programmeinrichtungen der Region Leipzig statt.
Nachdem mit der zweiten Förderwelle ab Juli 2023 insgesamt 278 Kindertageseinrichtungen am ESF Plus-Programm KINDER STÄRKEN 2.0 teilnehmen und auch die Koordinierungs- und Beratungsstelle (KBS) personell gewachsen ist, wurden Regionaltreffen im Landkreis Zwickau, Vogtlandkreis, Landkreis Mittelsachsen, Erzgebirgskreis, in Chemnitz sowie in Leipzig durchgeführt.
Der Fokus bei den sechs Veranstaltungen lag auf der regionalen Vernetzung und Austausch der Fachkräfte sowie auf der inhaltlichen und fachlichen Einstimmung zu Lebenslagen und Bedarfen der Zielgruppe des Programms KINDER STÄRKEN 2.0.
Kennenlernen & Austausch zur Programmeinrichtung
Um einen Überblick über den Stand der Einrichtungen bzw. der Kitasozialarbeiter:innen im Programm zu erhalten, stellten sich die Fachkräfte entlang eines Zeitstrahls im Raum auf. So wurde sichtbar, dass einige wenige Fachkräfte bereits seit der ersten Förderphase 2016 (damals KINDER STÄRKEN) im Programm sind. Einige Fachkräfte sind seit Programmstart KINDER STÄRKEN 2.0 ab August 2022, der Großteil jedoch ab Sommer/Herbst 2023 bis Januar 2024 in die Arbeit als Kitasozialarbeiter:innen eingestiegen. Durch diese Aufstellung wurde gut sichtbar, wie verschieden die Erfahrungsstände in den Kinderkrippen, Kindergärten und Horten, aber auch der dort tätigen Fachkräfte sind. Um diese Vielfalt für den Austausch zu nutzen, berichteten die Fachkräfte sich anschließend gegenseitig vom Stand des Programms in ihrer Einrichtung.
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Ein Schritt nach vorn
Unter methodischer Anleitung konnten sich die Kitasozialarbeitenden ganz in die Lebenslagen von Kindern und Familien und deren besondere Lern- und Lebenserschwernisse hineinversetzen, mit denen sie arbeiten. Der einfühlende Perspektivwechsel in die Rolle der Familien mit zum Teil erheblichen sozialen Benachteiligungen und alltäglichen Hürden half dabei, zu erkennen, wer die Zielgruppe des Programms KINDER STÄRKEN 2.0 ist und wie das Alltagsleben der Familien aussehen kann. Außerdem half die Schritt nach vorn-Methode dabei, den Blick für die Lebenslagensensibilität als Haltung der Sozialen Arbeit zu schärfen. Eine wichtige Erkenntnis der Gruppe war, dass die Familien, die besonders die Unterstützung des Programms benötigen, eventuell nicht diejenigen sind, die von sich aus die Hilfe einfordern und die zusätzlichen Fachkräfte ansprechen. Die Entfernung der Lebenslagen von der Familie zur Lebenslage der Kitasozialarbeitenden kann als so groß empfunden werden, dass die Begegnung auf Augenhöhe und die Kontaktaufnahme bereits eine Herausforderung sein kann. Diese nehmen sich die Kitasozialarbeiter:innen als erstes an, um Bildungs-, Teilhabe- und Entwicklungschancen dieser Kinder zu stärken.
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Transfer in das Programm
Schließlich wurden anhand der „erlebten“ Lebenslagen der Zielgruppe mögliche Bedarfe ermittelt. Anhand der Frage Was brauchen Kinder und Familien in riskanten Lebenslagen von der Kita und dem Programm KINDER STÄRKEN 2.0? wurden die Bedarfe der Zielgruppe gesammelt und gebündelt. Daraufhin wurden mögliche Aufträge für die Kitasozialarbeiter:innen abgeleitet und es fand ein Transfer des Gehörten und Erlebten in die Arbeit im Programm KINDER STÄRKEN 2.0 statt.
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Zum Abschluss bildeten die Kitasozialarbeitenden in Westsachsen die neuen Reflexionsgruppen mit jeweiliger Projektkoordinatorin und vereinbarten die ersten Termine für gemeinsame Reflexionstreffen.
Vielen Dank an alle Beteiligten für diesen fachlichen Austausch!
Eindrücke von den Regionaltreffen
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