Die zusätzlichen Fachkräfte sind diejenigen, die in den Kitas jeden Tag Kinder stärken. Dabei gestalten sie ihre Angebote für Kinder und Familien nicht losgelöst, sondern sie arbeiten mit dem Kita-Team und der Kitaleitung zusammen. Erhalten sie von ihnen Unterstützung für ihr sozialarbeiterisches Handeln, können sie sich entfalten und wirksam werden. So viel zur Theorie.
Doch wie sieht die Praxis aus? Welche Erfahrungen haben die Leitungen mit KINDER STÄRKEN 2.0 und in der Zusammenarbeit mit den Fachkräften gemacht?
Nachdem im letzten Jahr der Austausch für Leitungskräfte sehr gut angenommen wurde, hatte die Koordinierungs- und Beratungsstelle (KBS) dieses Jahr erneut zum Forum zum Fachaustausch für Leitungskräfte eingeladen. Zu ihrer Perspektive auf das ESF Plus-Programm KINDER STÄRKEN 2.0. diskutierten im September 2024 ca. 45 Leitungen aus westsächsischen Kindergärten und Horten. Ebenfalls gab die Koordinierungs- und Beratungsstelle (KBS) einen Einblick in die Rahmenbedingungen des Programms und berichtete zum wissenschaftlichen Forschungsstand.
Eine Foto-DOKU
1) Worum geht es heute und wie sieht der Fahrplan aus? Die KBS-Projektleitung und zwei Koordinatorinnen moderierten den Fachaustausch in Zwickau und Chemnitz.
2) Speed Networking: In wechselnden Tandem-Interviews sprachen die Kitaleitungen über die Auswirkungen der zusätzlichen pädagogischen Unterstützung in ihrer Einrichtung und im Kita-Team. Auch zur eigenen Rolle beim Gelingen des Programms und zu Zwickmühlen in der Praxis tauschten sie sich aus.
3) Dem Zweier-Austausch schlossen sich Eckengespräche an. Dabei reflektieren die Leitungen in Kleingruppen das Gehörte und brachten die Ergebnisse zu Papier. In Resonanzrunden wurde diese im Plenum vorgestellt.
4) In einer nächsten Runde einigten sich die Leitungen auf Themen, die sie vertiefend bearbeiten wollten. Die Leitungen in Chemnitz diskutierten in Kleingruppen zu den Möglichkeiten, wie sie die Rolle der zusätzlichen Fachkraft positiv stärken und für diese angemessene räumliche, technische und zeitliche Rahmenbedingungen schaffen.
Eine andere Gruppe stellte sich die Frage, was sie unterstützend tun können, um die Fallperspektive/den sozialpädagogischen und lebenslagensensiblen Blick der zusätzlichen Fachkraft dem Team näherzubringen. Sie sind sich einig, dass der Schlüssel Nachfragen und Zuhören ist und ihre Rolle dabei kann sein, die pädagogischen Fachkräfte und die Programmfachkraft darin zu bestärken, sich zu ihren pädagogischen Sichtweisen und Haltungen austauschen. Hierfür können sie als Leitungen geschützte Räume in der Kita und zeitliche Ressourcen zu schaffen. Damit können sie alle im Team zu einem Perspektivwechsel einladen.
5) In Zwickau dagegen hatten die Leitungen Diskussionsbedarf zu den Tätigkeiten der zusätzlichen Fachkräfte auf der Ebene Kind. Zusammen mit der KBS wurde in der Gruppe mit allen Leitungen besprochen, in welchem Rahmen die Angebote für einzelne Kinder oder kleine Kindergruppen vorgesehen sind und wie sich diese in den Kita-Alltag und vorhandene Gruppenstrukturen integrieren lassen.
6) Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden gebeten, einen persönlichen Auftrag für sich zu formulieren und in ihre Praxis mitzunehmen.
Das Feedback zeigt, dass den Leitungen das flexible Eingehen auf die Diskussionsbedürfnisse der Gruppe gefallen hat. Der Raum für Austausch und Netzwerken wurde ebenso geschätzt wie die Möglichkeit, von Best-Practice-Beispielen zu hören und neue Sichtweisen zu entwickeln.
Sie wünschen sich von der KBS beispielsweise weiterhin „fachliche Unterstützung der zusätzlichen Fachkräfte“ oder auch „kritische Impulse für qualitative Arbeit“. Ebenso sprechen sie sich aus für „weitere solcher Austauschplattformen im nächsten Jahr, gern mit noch mehr fachlichem Input“ sowie für „eine Fortführung des Projekts, bis ergänzende Soziale Arbeit irgendwann kein Projekt mehr ist, sondern Standard.“
Titelbild: Freepik
Bild Feedback: Rawpixel/Freepik
Alle restlichen Bilder im Text © SLfG